Führungskräftetraining

Kontrolle abzugeben, um Kontrolle zu gewinnen? Das klingt zunächst kontraintuitiv, oder? Wir sehen es nicht gerne, aber die meisten Dinge in der Welt verhalten sich wie die Wellen in der obigen Surfer-Metapher: Sie entziehen sich unserer Kontrolle. Zur gleichen Zeit haben wir aber gerne das Gefühl der Kontrolle und stecken somit in einem Dilemma. „Lösen“ wir dieses emotionale Dilemma, indem wir uns der Illusion von Kontrolle hingeben, führt dies, über kurz oder lang, unweigerlich zur Krise. Dass wir auf diese Weise auf die Nase fallen müssen (und es auch regelmäßig tun), ist in der Psychologie gut untersucht worden.

Im unternehmerischen Kontext probieren wir Unsicherheiten durch das Einführen neuer Regeln, neuer Prozessmodelle und Technologien unter Kontrolle zu bekommen. Und auch hier sind wir oft enttäuscht, wenn wir dadurch nicht die Lösung unserer Probleme finden, ja sich diese Probleme sogar oft verstärken. Das Ergreifen dieser Maßnahmen zahlen wir nicht selten mit einem erhöhten Verwaltungsaufwand, wachsender Intransparenz und damit, dass unsere Unternehmenskulturen dadurch unter Druck geraten.

Es gibt jedoch Alternativen zu dieser Herangehensweise. Wir können das aufbauen, was Alan Watts als „die Weisheit der Unsicherheit“ bezeichnet. Indem wir es erlernen Wandel rechtzeitig wahrzunehmen und sich ihm gezielt zuzuwenden, können wir lernen flexibel auf kleine Veränderungen zu reagieren. Es geht also um viele kleine organische und situationsbedingte Anpassungsschritte. Die Wahrnehmung dieser kleinen Veränderungen und die damit einhergehende Bereitschaft Kontrolle loszulassen, lassen sich trainieren. Eine Möglichkeit hierfür bietet ein achtsamkeitsbasiertes Mentaltraining. Es ist ein wichtiger Baustein dafür das „Surfen“ zu erlernen, die Energie der Welle aufzunehmen und ihre Kraft auf diese Weise für uns nutzbar zu machen.